REGINE TEBEL-BARTELS

* 1952

Studium: Erziehungswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover; Diplom
Weiterbildung: Ausdruckstanz, Tanztherapie, Gesprächspsychotherapie
Freiberuflich tätig als: Tanztherapeutin; Dozentin für Tanztherapie, Pädagogik, Literatur und Spiel; Rezensentin für Jugendliteratur und pädagogisch-psychologische  Fachliteratur

2007 Studienprogramm Ästhetische Bildung und Gestaltung (ÄBuG) am Institut für Gestaltungspraxis und Kunstwissenschaft (IGK) der Leibniz Universität bei Prof. Dr. Eva Koethen und Gertrud Schrader; Abschluss
2008 Beginn der Mitarbeit in der AuE-Kreativschule (Ausdruck und Erleben) e.V.
2009 Teilnahme an der Ausstellung „Lebenslängliche Auseinandersetzung mit Wirklichkeit“ des IGK der Leibniz Universität Hannover: Fotoarbeiten in der Kreuzkirche Hannover und im Medienzentrum Hannover Lange Laube; Dokumentation und Auswertung www.lebenslaengliche.uni-hannover.de
2009 Gründung der Gruppe FOTO4
2011 Gründung des „Kunstsalon Hannover e.V.“
2013 „voll erwischt und abgezogen“, Ausstellung der Gruppe FOTO4 in der Kulturetage (SofaLoft) in Hannover
2013 „gesichtet und belichtet“, Ausstellung der Gruppe FOTO4 in der Galerie Künstlergruppe arche e.V. in Hameln
2014 Mitarbeit an „KlimaKunstStädte“, ein Symposium über Kultur und Nachhaltigkeit im Künstlerhaus Hannover
Bis heute Teilnahme an Projekten der AuE, des Kunstsalon Hannover und der Leibniz Universität Hannover

MEINE ARBEITSWEISE

Biografisches Material steht im Mittelpunkt meines Interesses. Vor dem Hintergrund des Aufspürens der Wurzeln meiner Wahrnehmung, meiner dinglichen Aneignung von Wirklichkeit und meiner Erinnerungen beschäftige ich mich mit vor vielen Jahren von mir analog fotografierten, selbst entwickelten und vergrößerten Schwarz-Weiß-Fotografien und alten Dias.

Das wesentliche Prinzip meiner Arbeitsweise besteht darin, das entstandene Schwarz-Weiß-Material, das ich im Labor experimentellen Verfahren wie Schichtungen oder Spiegelungen unterziehe, immer wieder aufs Neue analog zu fotografieren.

Die schließlich entwickelten Fotografien, deren ursprünglichen Motive längst nicht mehr erkennbar sind, erfahren mit der Erhebung auf die digitale Ebene ihre „Auflösung“ und damit eine erneute Verwandlung ins Abstrakte.

Formate bis zu DinA0  bringen verschiedenartig graphisch wirkende Be-Zeichnung hervor. Schwarz-Weiß-Kontraste bilden Strukturen und bieten durch gegenständliche Ankerpunkte Assoziationsangebote. Im Wechselspiel der Betrachtung, dem jeweiligen Fokussieren von schwarzen und weißen Flächen, wird eine gegensätzliche, aber auch, wenn man die Gesamtheit betrachtet, sich ergänzende Formensprache sichtbar.

Das Narrative vier alter Fotografien präsentiert sich in Form des  „Leporello“  als fortlaufende Geschichte und thematisiert den Beginn der Ära „Als die Bilder laufen lernten“.

Dias fotografiere ich im digitalen Verfahren. Die unter der Verwendung verschiedener Materialien wie textiler Stoffe, farbigem Papier und Folien und spezifischer Belichtungsquellen entstandenen Fotografien zeigen das Verschmelzen von Farbtönen und von Figur und Grund. Einerseits steht diese Verfahrensweise der Kontrastminimierung in Analogie zum Verblassen oder auch Verklären von erinnerten Erfahrungen und Situationen; andererseits  wird das alte Dia-Material durch diese Eingriffe in eine neue Bildlichkeit versetzt. Neben dem Zeugnis der Auseinandersetzung mit eigenen biographischen Momenten sind die entstandenen Fotografien als Produkt und Reflexion des Dia-logs zwischen Materialität der Vergangenheit und gegenwärtiger fotografischer Möglichkeiten zu betrachten.